1Mit einem schmutzigen Stein ist der Arbeitsscheue zu vergleichen / und jeder zischelt wegen seiner Ehrlosigkeit.
2Mit einem Mistfladen ist ein Arbeitsscheuer zu vergleichen, / jeder, der ihn aufhebt, wird die Hand abschütteln.
Missratene Kinder: 22,3–8
3Die Schande eines Vaters liegt in der Zeugung eines unerziehbaren Kindes, / eine solche Tochter aber wird zum Verlust.
4Eine kluge Tochter wird ihren Mann gewinnen, / aber eine, die schamlos ist, verursacht ihrem Erzeuger Kummer.
5Die Freche beschämt Vater und Ehemann / und von beiden wird sie verachtet.
6Musik in der Trauer ist wie eine Erzählung zur Unzeit, / jedoch sind Schläge und Erziehung zu jeder Zeit Weisheit.
7Kinder, die in einem guten Leben ihr Auskommen haben, / werden die unedle Herkunft der eigenen Eltern verbergen.
8Kinder, die aus Verachtung und mangelnder Erziehung stolz sind, / beschmutzen die gute Herkunft ihrer eigenen Verwandtschaft.
Der unbelehrbare Tor: 22,9–18
9Wer einen Toren lehrt, klebt Scherben zusammen, / er weckt einen Schlafenden aus tiefem Schlaf.
10Wer einem Toren etwas erzählt, erzählt es einem Schlaftrunkenen / und am Ende sagt er: Was ist los?
11Über einen Toten weine, denn es ist ein Licht erloschen! / Über einen Toren weine, sein Verstand ist erloschen!
Weniger weine über einen Toten, denn er ist zur Ruhe gekommen! / Das Leben eines Toren aber ist schlimmer als der Tod.
12Die Trauer um einen Toten dauert sieben Tage, / aber die um einen Toren und Gottlosen alle Tage seines Lebens.
13Mit einem Dummkopf mache nicht viele Worte / und geh nicht zu einem Unverständigen! / Denn wer stumpfsinnig ist, der wird all das Deinige gering schätzen.
Hüte dich vor ihm, damit du keine Mühe hast / und du nicht beschmutzt wirst, wenn er sich schüttelt!
Weiche ihm aus und du wirst Ruhe finden / und keinesfalls wirst du mutlos werden durch seine Einfalt!
14Was wiegt schwerer als Blei? / Welchen Namen gibt es für ihn als Tor?
15Sand, Salz und ein Eisenklumpen / sind leichter zu tragen als ein unvernünftiger Mensch.
16Eine hölzerne Verstrebung, die in einem Bauwerk befestigt wurde, / wird sich bei einem Erdbeben nicht lösen.
So wird ein Herz, gestützt durch wohl durchdachten Rat, / zur rechten Zeit nicht furchtsam sein.
17Ein Herz, durch Überlegung und Einsicht gefestigt, / ist wie schöner Verputz auf glatter Mauer.
18Kleine Steine, die obenauf liegen, / halten dem Wind nicht stand.
So ist ein furchtsames Herz bei der Überlegung eines Toren: / Vor keinem Schrecken hält es stand.
Verratene und treue Freundschaft: 22,19–26
19Wer in ein Auge stößt, wird Tränen verursachen, / und wer in ein Herz stößt, bringt Empfindungen zum Vorschein.
20Wer einen Stein nach Vögeln wirft, verscheucht sie, / und wer einen Freund beleidigt, löst die Freundschaft auf.
21Wenn du gegen einen Freund das Schwert ziehst, / gib die Hoffnung nicht auf, denn es gibt einen Ausweg!
22Wenn du den Mund gegen einen Freund geöffnet hast, / verzage nicht, denn es gibt eine Aussöhnung,
außer bei Beschimpfung, Hochmut, Geheimnisverrat und hinterhältigem Schlag - / dabei wird jeder Freund entfliehen.
23Erwirb dir das Vertrauen deines Nächsten in der Armut, / damit du dich mit ihm an seinen Gütern freust;
bleibe bei ihm in der Zeit der Not, / damit du an seinem Erbe Anteil hast!
Denn man soll nicht immer nur das Äußere verachten / und der Reiche, der keinen Verstand hat, ist nicht zu bewundern.
24Vor dem Feuer entsteht im Ofen Qualm und Rauch, / genauso kommt vor dem Blut die Beschimpfung.
25Ich werde mich nicht schämen, auf einen Freund achtzugeben, / und ich verberge mich nicht vor seinem Angesicht.
26Und wenn mir Übles zustößt wegen ihm, / wird jeder, der es hört, sich vor ihm hüten.
Gebet um Beherrschung der Zunge und des Begehrens: 22,27–23,6
27Wer wird eine Wache vor meinen Mund geben / und auf meine Lippen ein wirksames Siegel,
damit ich nicht durch sie zu Fall komme / und meine Zunge mich nicht zugrunde richtet?