Viertes Zeichen: Die Bewohner Jerusalems werden vernichtet
1Gott sagte zu mir:
Du Mensch, nimm dir ein scharfes Schwert.
Benutz es als Rasiermesser
und schneide deine Haare und deinen Bart ab.
Dann nimm dir eine Waage und teile die Haare auf.
2Ein Drittel verbrenne im Feuer, mitten in Jerusalem,
wenn die Zeit der Belagerung vorbei ist.
Ein Drittel zerschneide mit dem Schwert
und verteile es rings um die Stadt.
Ein Drittel zerstreue im Wind.
Ich werde mit gezogenem Schwert hinter ihnen her sein!
3Nimm von den Haaren eine Handvoll
und binde sie in den Zipfel deines Mantels.
4Doch selbst von ihnen wirf einen Teil mitten ins Feuer
und verbrenne sie im Feuer.
Das Feuer wird sich ausbreiten
und das ganze Haus Israel verzehren.
Strafgericht über Jerusalem
5So spricht Gott, der Herr: Das ist Jerusalem.
Mitten unter den Völkern habe ich die Stadt gegründet,
umgeben von anderen Ländern.
6Doch Jerusalem widersetzte sich
meinen Geboten und Anordnungen.
Jerusalem hat mehr Schuld auf sich geladen
als die Völker und Länder, die es umgeben.
Seine Bewohner verachteten meine Gebote,
meine Anordnungen traten sie mit Füßen.
7Darum spricht Gott, der Herr:
Ihr wart widerspenstiger als die Völker,
die um euch herum wohnen.
Meine Anordnungen habt ihr mit Füßen getreten
und meine Gebote nicht befolgt.
Nicht einmal die Gebote der Völker,
die um euch herum wohnen,
habt ihr befolgt!
8Darum spricht Gott, der Herr:
Ich selbst wende mich nun gegen dich.
Vor den Augen der anderen Völker
werde ich dich bestrafen.
9Ich werde an dir tun, was ich noch nie getan habe
und so nie wieder tun werde.
Das mache ich,
weil du diese ganzen Schandtaten verübt hast.
10Mitten in der Stadt werden Väter ihre Kinder fressen
und Kinder ihre Väter.
Ja, ich werde dich bestrafen.
Diejenigen, die von dir übrig bleiben,
werde ich in alle Winde zerstreuen.
11Gott, der Herr spricht:
Bei meinem Leben!
Du hast mein Heiligtum verunreinigt
mit deinen abscheulichen Götzenbildern
und deinen ganzen Schandtaten.
Deshalb werde ich dich kahlscheren.
Ich werde dich nicht verschonen
und kein Mitleid mit dir haben.
12Ein Drittel von dir wird an der Pest sterben
und in deiner Mitte vor Hunger umkommen.
Ein Drittel wird durch das Schwert getötet werden,
rings um dich herum.
Ein Drittel werde ich in alle Winde zerstreuen.
Mit gezogenem Schwert werde ich hinter ihnen her sein.
13Sie werden meinen ganzen Zorn zu spüren bekommen.
Ich werde meine Wut an ihnen stillen und mich rächen.
Dann werden sie erkennen, dass ich der Herr bin.
Ich sage das voller Eifer und in meiner Wut auf sie.
14Ich mache dich, Jerusalem, zu einem Trümmerhaufen.
Alle Völker, die um dich herum wohnen,
werden dich verhöhnen.
Und jeder, der an dir vorbeigeht, wird es sehen.
15So wirst du zum Hohn und zum Gespött.
Du wirst ein Bild des Schreckens sein –
eine Warnung für alle Völker,
die um dich herum wohnen.
Das alles wird geschehen, wenn ich dich bestrafe.
Dann treffe ich dich mit Zorn,
Wut und schrecklichen Strafen.
Ich, der Herr, habe geredet.
16Ich werde die Hungersnot wie tödliche Pfeile
gegen die Bewohner Jerusalems schießen,
um sie zu vernichten.
Ja, ich werde diese Pfeile abschießen,
um euch zu vernichten.
Eine Hungersnot werde ich über euch bringen.
Ich werde jeden Stab zerbrechen,
an dem noch ein Ring Brot als Vorrat hängt.
17Hungersnot und wilde Tiere schicke ich zu euch,
damit sie euch die Kinder rauben.
Pest und Blutvergießen lasse ich bei euch wüten,
der Gewalt des Schwertes liefere ich euch aus.
Ich, der Herr, habe geredet.